PZN: |
7797094 |
Hersteller: |
Roche Pharma AG
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Packungsgröße |
65 ml |
Darreichung: |
Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen |
Produktname |
TAMIFLU 6 mg/ml Pulver z.Herst.e.Susp.z.Einnehmen |
Wirksubstanz |
Oseltamivir phosphat, Oseltamivir |
Rezeptpflichtig |
Ja
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Apothekenpflichtig |
Ja
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Anwendungsangaben
- - Behandlung einer Grippe
- - Behandlung einer Grippe, während einer Grippe-Pandemie
- - Vorbeugung gegen eine Grippe, nach Kontakt mit einer erkrankten Person
- - Vorbeugung gegen eine Grippe, während einer Grippe-Pandemie
- Die Behandlung sollte innerhalb von 2 Tagen nach Auftreten der ersten Symptome beginnen.
- Der Einsatz des Mittels als Vorbeugung, wenn eine große Ansteckungsgefahr besteht, wird von Fachleuten bestimmt. Ein zu voreiliger Einsatz kann dazu führen, dass das Mittel im Ernstfall kaum wirkt.
- Die Einnahme des Arzneimittels ersetzt nicht eine Grippeschutzimpfung.
- Das Arzneimittel ist nur gegen Erkrankungen wirksam, die durch Influenzaviren (Grippeviren) ausgelöst wurden. Bei einer Erkältungskrankheit durch andere Viren ist das Mittel unwirksam.
Zusammensetzung
Die angegebenen Mengen beziehen sich auf 5 ml Fertiglösung
Wirkstoff Oseltamivir phosphat | 39,41 mg |
Hilfsstoff Maltodextrin (Mais) | + |
Hilfsstoff Propylenglycol | + |
Hilfsstoff Arabisches Gummi | + |
Hilfsstoff Aromastoffe, natürlich, naturidentisch | + |
Hilfsstoff Bananen-Aroma | + |
Hilfsstoff Ananas-Aroma | + |
Hilfsstoff Pfirsich-Aroma | + |
Wirkstoff Oseltamivir | 30 mg |
Hilfsstoff Sorbitol | 0,9 g |
Hilfsstoff Natrium dihydrogencitrat | + |
Hilfsstoff Xanthan gummi | + |
Hilfsstoff Natriumbenzoat | 2,5 g |
Hilfsstoff Saccharin natrium | + |
Hilfsstoff Titandioxid | + |
Hilfsstoff Tutti-Frutti-Aroma, propylenglycolhaltig | + |
Dosierungsangaben
Personenkreis | Zeitpunkt | Einzeldosis | Gesamtdosis |
---|
Kinder 10-15 kg Körpergewicht | morgens und abends, unabhängig von der Mahlzeit | 5 ml | 2-mal täglich |
Kinder mit 15-23 kg Körpergewicht | morgens und abends, unabhängig von der Mahlzeit | 7,5 ml | 2-mal täglich |
Kinder mit 23-40 kg Körpergewicht | morgens und abends, unabhängig von der Mahlzeit | 10 ml | 2-mal täglich |
Jugendliche und Erwachsene über 40 kg Körpergewicht | morgens und abends, unabhängig von der Mahlzeit | 12,5 ml | 2-mal täglich |
Kinder mit 10-15 kg Körpergewicht | zum gleichen Zeitpunkt, unabhängig von der Mahlzeit | 5 ml | 1-mal täglich |
Kinder mit 15-23 kg Körpergewicht | zum gleichen Zeitpunkt, unabhängig von der Mahlzeit | 7,5 ml | 1-mal täglich |
Kinder mit 23-40 kg Körpergewicht | zum gleichen Zeitpunkt, unabhängig von der Mahlzeit | 10 ml | 1-mal täglich |
Jugendliche und Erwachsene über 40 kg Körpergewicht | zum gleichen Zeitpunkt, unabhängig von der Mahlzeit | 12,5 ml | 1-mal täglich |
Da die Dosierung des Arzneimittels von verschiedenen Faktoren abhängt, sollte sie von Ihrem Arzt individuell auf Sie abgestimmt werden.
Behandlung einer Grippe während einer Grippe-Pandemie: Für Säuglinge unter 1 Jahr wird das Arzneimittel von Ihrem Arzt entsprechend dem Körpergewicht dosiert.
Vorbeugung gegen eine Grippe während einer Grippe-Pandemie: Für Säuglinge unter 1 Jahr wird das Arzneimittel von Ihrem Arzt entsprechend dem Körpergewicht dosiert.
Patienten mit einer Nierenfunktionsstörung: Sie müssen in Absprache mit Ihrem Arzt eventuell die Einzel- oder die Gesamtdosis reduzieren oder den Dosierungsabstand verlängern.
Dosierhilfe: Dem Arzneimittel liegt für eine korrekte Dosierung ein Messbehältnis bei.
Wichtige Hinweise
Was sollten Sie beachten?
- Vorsicht bei Allergie gegen das Süßungsmittel Saccharin (E-Nummer E 954)!
- Vorsicht bei einer Unverträglichkeit gegenüber Fructose (Fruchtzucker). Wenn Sie eine Diabetes-Diät einhalten müssen, sollten Sie den Zuckergehalt berücksichtigen.
- Es kann Arzneimittel geben, mit denen Wechselwirkungen auftreten. Sie sollten deswegen generell vor der Behandlung mit einem neuen Arzneimittel jedes andere, das Sie bereits anwenden, dem Arzt oder Apotheker angeben. Das gilt auch für Arzneimittel, die Sie selbst kaufen, nur gelegentlich anwenden oder deren Anwendung schon einige Zeit zurückliegt.
Anwendungshinweise
Die Gesamtdosis sollte nicht ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker überschritten werden.
Art der Anwendung?
Bereiten Sie das Arzneimittel zu und nehmen Sie es ein. Die Zubereitung des Arzneimittels sollte durch Ihren Apotheker erfolgen.
Dauer der Anwendung?
Die Anwendungsdauer richtet sich nach Art der Beschwerde und/oder Dauer der Erkrankung und wird deshalb nur von Ihrem Arzt bestimmt.
Empfohlene Anwendungsdauer: Zur Behandlung einer Grippe: 5 Tage oder 10 Tagen bei immungeschwächten Patienten , zur Vorbeugung einer Grippe nach Kontakt mit einer erkrankten Person: 10 Tage, Vorbeugung gegen eine Grippe, während einer Grippe-Pandemie: bis zu 6 Wochen oder bis zu 12 Wochen bei immungeschwächten Patienten.
Überdosierung?
Bei einer Überdosierung kann es unter anderem zu Übelkeit, Erbrechen sowie zu Schwindel kommen. Setzen Sie sich bei dem Verdacht auf eine Überdosierung umgehend mit einem Arzt in Verbindung.
Einnahme vergessen?
Setzen Sie die Einnahme zum nächsten vorgeschriebenen Zeitpunkt ganz normal (also nicht mit der doppelten Menge) fort.
Generell gilt: Achten Sie vor allem bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Menschen auf eine gewissenhafte Dosierung. Im Zweifelsfalle fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach etwaigen Auswirkungen oder Vorsichtsmaßnahmen.
Eine vom Arzt verordnete Dosierung kann von den Angaben der Packungsbeilage abweichen. Da der Arzt sie individuell abstimmt, sollten Sie das Arzneimittel daher nach seinen Anweisungen anwenden.
Wirkungsweise
Wie wirkt der Inhaltsstoff des Arzneimittels?
Der Wirkstoff setzt eine ganz bestimmte Einweisstruktur außer Gefecht, die an der Oberfläche eines Grippevirus sitzt. Dieses Eiweiß heißt Neuraminidase und ist dafür zuständig, die Virusteilchen, die in infizierten menschlichen Zellen neu produziert werden, aus der Zelle herauszuschleusen. Somit behindert der Wirkstoff die weitere Verbreitung von Grippeviren im menschlichen Körper.
Aufbewahrung
Aufbewahrung
Lagerung vor Anbruch
Das Arzneimittel muss vor Hitze geschützt aufbewahrt werden.
Aufbewahrung nach Anbruch oder Zubereitung
Das Arzneimittel darf nach Anbruch/Zubereitung höchstens 10 Tage verwendet werden!
Das Arzneimittel muss nach Anbruch/Zubereitung bei Raumtemperatur aufbewahrt werden!
Nebenwirkungen
Welche unerwünschten Wirkungen können auftreten?
- Magen-Darm-Beschwerden, wie:
- Übelkeit
- Erbrechen
- Bauchschmerzen
- Durchfälle
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Schlaflosigkeit
- Benommenheit
- Bindehautentzündung
- Nasenbluten
- Allgemeine Schwäche
Bemerken Sie eine Befindlichkeitsstörung oder Veränderung während der Behandlung, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Für die Information an dieser Stelle werden vor allem Nebenwirkungen berücksichtigt, die bei mindestens einem von 1.000 behandelten Patienten auftreten.
Gegenanzeigen
Was spricht gegen eine Anwendung?
- Überempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe
Was ist mit Schwangerschaft und Stillzeit?
- Schwangerschaft: Wenden Sie sich an Ihren Arzt. Es spielen verschiedene Überlegungen eine Rolle, ob und wie das Arzneimittel in der Schwangerschaft angewendet werden kann.
- Stillzeit: Wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Er wird Ihre besondere Ausgangslage prüfen und Sie entsprechend beraten, ob und wie Sie mit dem Stillen weitermachen können.
Ist Ihnen das Arzneimittel trotz einer Gegenanzeige verordnet worden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Der therapeutische Nutzen kann höher sein, als das Risiko, das die Anwendung bei einer Gegenanzeige in sich birgt.
Indikation
1. Therapie der Influenza:
- Oseltamivir ist für die Behandlung von Erwachsenen und Kindern, einschließlich reifer Neugeborener, mit influenzatypischen Symptomen indiziert, wenn das Influenzavirus in der Bevölkerung auftritt. Die Wirksamkeit konnte nachgewiesen werden, wenn die Behandlung innerhalb von zwei Tagen nach erstmaligem Auftreten der Symptome begonnen wurde.
2. Prophylaxe der Influenza:
- Postexpositions-Prophylaxe bei Personen im Alter von 1 Jahr oder älter nach Kontakt mit einem klinisch diagnostizierten Influenzafall, wenn das Influenzavirus in der Bevölkerung zirkuliert.
- Die angemessene Anwendung von Oseltamivir zur Prophylaxe einer Influenza sollte von Fall zu Fall auf Basis der Umstände und der Populationen, welche einen Schutz benötigen, beurteilt werden. In Ausnahmesituationen (z. B. in Fällen einer Diskrepanz zwischen den zirkulierenden und den im Impfstoff enthaltenen Virusstämmen, und einer pandemischen Situation) kann eine saisonale Prophylaxe bei Personen im Alter von einem Jahr oder älter erwogen werden.
- Oseltamivir ist während eines pandemischen Influenzaausbruchs bei Säuglingen unter 1 Jahr zur Postexpositions-Prophylaxe indiziert.
Hinweise zu den Anwendungsgebieten
- Oseltamivir ist kein Ersatz für eine Grippeschutzimpfung. Über die Anwendung von antiviralen Arzneimitteln für die Behandlung und Prophylaxe von Influenza sollte auf der Basis offizieller Empfehlungen entschieden werden. Die Entscheidung hinsichtlich des Einsatzes von Oseltamivir zur Behandlung und Prophylaxe sollte die Erkenntnisse über die Eigenschaften der zirkulierenden Influenzaviren, die in der jeweiligen Saison verfügbaren Informationen über die Empfindlichkeit gegenüber Arzneimitteln gegen Influenza und das Ausmaß der Krankheit in verschiedenen geographischen Gebieten und Patientengruppen berücksichtigen.
- Oseltamivir ist nur gegen Erkrankungen, die durch Influenzaviren verursacht werden, wirksam. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass Oseltamivir bei durch andere Erreger als Influenzaviren hervorgerufenen Krankheiten wirksam ist.
- Die Anwendung von Oseltamivir darf die individuelle Erwägung einer jährlichen Grippeschutzimpfung nicht beeinflussen. Der Schutz gegenüber Influenza dauert nur so lange wie Oseltamivir angewendet wird. Oseltamivir darf nur dann zur Therapie und Prophylaxe der Influenza angewendet werden, wenn verlässliche epidemiologische Daten darauf hindeuten, dass Influenzaviren in der Bevölkerung zirkulieren. Es hat sich gezeigt, dass die Empfindlichkeit der zirkulierenden Influenzavirusstämme gegenüber Oseltamivir höchst unterschiedlich ist. Daher sollten die verschreibenden Ärzte bei der Entscheidung, ob Oseltamivir eingesetzt werden soll, die verfügbaren Informationen über die Empfindlichkeit der zu dieser Zeit zirkulierenden Influenzaviren gegenüber Oseltamivir berücksichtigen.